Mittwoch, 27. Oktober 2010 3: Vorträge, Vorlesungen, Aufsätze
Privatsphäre in der globalen Informationsgesellschaft – Ist der Datenschutz noch zu retten?
AV-Forum Datenschutz am 27. Oktober 2010 in Berlin
Podiumsdiskussion: Datenschutz 2020 – Thesen von Dr. Thilo Weichert
- Der Konflikt zwischen Informations-, Presse- und Meinungsfreiheit einerseits und Datenschutz und Privatsphärenschutz andererseits wird sich mit der weiteren Entwicklung des Internet weiter verschärfen. Dies macht es nötig, im Recht neue, auch technikbasierte Konfliktlösungsmechanismen zu entwickeln und gesetzlich verpflichtend vorzusehen.
- Angesichts der globalen Bedrohung der Persönlichkeitsrechte in den globalen Netzen kommt dem Staat eine Gewährleistungs- und Garantenpflicht zu, zu der neben der Notwendigkeit staatlicher Regulierung gehört, dass die Betroffenen durch Transparenz und durch organisatorische und technische Hilfen in die Lage versetzt werden, sich selbst zu schützen bzw. zu verteidigen.
- Die Globalität der Datenverarbeitung führt zwangsläufig dazu, dass im Interesse einer minimalen Wahrung der Persönlichkeitsrechte in die deutsche/europäische Rechtsordnung ein begrenztes Weltrechtsprinzip eingeführt wird: D.h. deutsches bzw. europäisches Recht sollte in jedem Fall anwendbar sein, wenn ein Internetangebot auf den deutschen/europäischen Markt zielt, egal, wo die Datenverarbeitung tatsächlich erfolgt. Daneben muss Deutschland und die Europäische Union darauf hinwirken, dass im globalen Maßstab eine digitale Menschenrechtscharta entwickelt wird, aus der konkretisierend auch Datenschutzvölkerrecht entsteht.
Mittwoch, 27. Oktober 2010 2: Pressemitteilungen
ULD legt Gesetzesvorschlag zur Internet-Regulierung vor
Google Street View, Facebook, Prangerseiten im Internet, Videoportale, Suchmaschinen – der Datenschutz bei Internetveröffentlichungen ist zu einem öffentlichen Aufreger geworden. Nachdem der Bundesrat jüngst einen Gesetzentwurf zur Veröffentlichung von Geodaten im Internet eingebracht hatte, wurde am 20.09.2010 von Bundesinnenminister Thomas de Maizière ein "Datenschutzgipfel" geleitet, auf dem die Internetwirtschaft von der Bundesregierung aufgefordert wurde, sich selbst Datenschutzregelungen aufzuerlegen. Für den 07.12.2010 wurde dann eine Gesetzesinitiative des Bundesinnenministeriums angekündigt. Anlässlich der Tagung des Deutschen Anwaltsvereins (DAV) „Privatsphäre in der globalen Informationsgesellschaft – Ist der Datenschutz noch zu retten?“ präsentiert der Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD), Dr. Thilo Weichert, einen Gesetzesvorschlag für Vorschriften zum Datenschutz im Internet.
"ULD legt Gesetzesvorschlag zur Internet-Regulierung vor" vollständig lesen Dienstag, 26. Oktober 2010 3: Vorträge, Vorlesungen, Aufsätze
Datenschutz im Zahlungsverkehr
Thilo Weichert, Leiter des ULD
Landesbeauftragter für Datenschutz Schleswig-Holstein
Payment World 2010
Management Forum – Handelsverband Deutschland des Einzelhandels (HDE) - BDOA
Berlin, 26.10.2010
Montag, 18. Oktober 2010 Gütesiegel für PKV-Datenpool, Version 1.0, Stand: September 2010
4-6/2008
Rezertifiziert am 18.10.2010
Befristet bis 18.10.2012
Erstzertifizierung am 24.06.2008
Infrastruktur-Lösung für den gesicherten Austausch von Abrechnungsdaten zwischen Leistungerbringern und Zahlungsstellen im Bereich der Krankenversicherungen.
"Gütesiegel für PKV-Datenpool, Version 1.0, Stand: September 2010" vollständig lesen Freitag, 15. Oktober 2010 Interview mit PD. Dr. Kai von Lewinski
PD. Dr. Kai von Lewinski ist Historiker und Jurist. Herr von Lewinski stellt das Datenschutzrecht in eine Tradition der Rechtsentwicklung und zeigt dabei zugleich, wie sehr das aktuelle Datenschutzrecht den "Geist der 70er Jahre" atmet.
"Interview mit PD. Dr. Kai von Lewinski" vollständig lesen Dienstag, 12. Oktober 2010 5: Stellungnahmen
Stellungnahme des ULD zum Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Regelung des Beschäftigtendatenschutzes (BR-Drs. 535/10)
Der durch die Bundesregierung vorgelegte Entwurf eines Beschäftigtendatenschutzgesetzes als Teil des Bundesdatenschutzgesetzes weist neben handwerklichen Fehlern gravierende inhaltliche Defiziteauf. Es verstößt in einzelnen Regelungen gegen europarechtliche und gegen verfassungsrechtliche Vorgaben. Er geht auf die Absichtserklärung des Koalitionsvertrages auf Bundesebene von CDU, CSU und FDP vom Herbst 2009 zurück, wo es heißt: "Wir setzen uns für eine Verbesserung des Arbeitnehmerdatenschutzes ein und wollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Bespitzelungen an ihrem Arbeitsplatz wirksam schützen." Diese politische Absichtserklärung, die abgegeben wurde angesichts einer Vielzahl von Datenschutzskandalen im Arbeitsbereich in den Jahren 2008 und 2009, wird mit dem Entwurf leider nicht erreicht. Der Entwurf zielt darauf ab, Arbeitgebern umfangreiche Eingriffsrechte in die Persönlichkeits- und Freiheitsrechte der Beschäftigten an die Hand zu geben. Diese führen teilweise zu einer Legalisierung der in der Vergangenheit als Skandale bekanntgewordenen Praktiken, also von bisher eindeutig rechtswidrigen und von der öffentlichen Meinung abgelehnten Kontrollmaßnahmen durch Arbeitgeber.
"Stellungnahme des ULD zum Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Regelung des Beschäftigtendatenschutzes (BR-Drs. 535/10)" vollständig lesen Freitag, 1. Oktober 2010 3: Vorträge, Vorlesungen, Aufsätze
Datenschutz und Datensicherheit im Netz
Thilo Weichert, Leiter des ULD
Landesbeauftragter für Datenschutz Schleswig-Holstein
Verbraucherschutz-Konferenz 2010
Internet für alle - Senioren sicher online unterwegs
Kiel, 01.10.2010
Montag, 27. September 2010 2: Pressemitteilungen
ULD trauert um Andreas Pfitzmann
Am Donnerstag, den 23. September, ist Prof. Dr. Andreas Pfitzmann nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Andreas Pfitzmann, Inhaber des Lehrstuhls für Datenschutz und Datensicherheit an der Technischen Universität Dresden, war ein langjähriger Freund des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD). Er gehörte über viele Jahre dem Beirat der DATENSCHUTZAKADEMIE an, war seit über 15 Jahren ein regelmäßiger Berater der Datenschützer in Kiel und zugleich Mentor, insbesondere bei den Themen „Datenschutz durch Technik“ und „Datensicherheit“. Er hat mit dafür gesorgt, dass sich „Privacy enhancing Technologies“ (PET) international etablierten. Gemeinsam mit dem ULD führte er eine Vielzahl von Projekten durch, u.a. den Aufbau des Anonymisierungsdienstes AN.ON sowie die Entwicklung von Instrumenten des Identitätsmanagements in den Projekten PRIME und PrimeLife. Gemeinsam mit dem ULD-Mitarbeiter Markus Hansen formulierte Pfitzmann gegenüber dem Bundesverfassungsgericht eine Kritik am Instrument der staatlichen Online-Durchsuchung, was eine wichtige Grundlage für das höchste Gericht bei dessen kritischer rechtlicher Bewertung war.
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