Vorsicht: Yellow Dots! Versteckte Informationen in Farbkopien
Yellow Dots, Tracking Dots oder Machine Identification Code – diese Begriffe bezeichnen
mikroskopisch kleine, für das bloße Auge nicht sichtbare und in einem Raster angeordnete
gelbe Punkte, die einen Ausdruck so eindeutig kennzeichnen, dass er bis zum Drucker
zurückverfolgbar ist.
Das Problem ist nicht neu, schon 2004 hat die Firma Canon für die Einbettung einer unsicht-
baren einmaligen Geräte-Kennung den Big Brother Award in der Kategorie Technik erhalten.
„Canon kann z. B. im Auftrag von staatlichen Stellen die Spur einer Fotokopie zu dem einzel-
nen Gerät zurückverfolgen, denn durch Serviceverträge oder Registrierung der Geräte sind
die Standorte dem Hersteller bekannt. […] Leider hat Canon vergessen, einen entsprechen-
den Hinweis auf den Geräten anzubringen. Der Kunde wird über diese Datenspur auf der
Kopie nicht informiert – nicht einmal der Käufer des Gerätes.“
Vierzehn Jahre später hat das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-
Holstein (ULD) das Thema im Zusammenhang mit der Beschaffung eines neuen Multifunk-
tionsgeräts erneut aufgegriffen. Besonders interessant ist die Fragestellung, inwieweit der
datenschutzrechtliche Grundsatz Datenschutz durch Technikgestaltung und durch daten-
schutzfreundliche Voreinstellungen (Artikel 25 DSGVO) in Verbindung mit dem Datenschutz-
grundsatz Transparenz (Artikel 5 Abs. 1 Buchst. a DSGVO) gewährleistet werden kann.
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