Mittwoch, 15. März 2017

2: Pressemitteilungen

Weltverbrauchertag für eine vertrauenswürdige digitale Welt – natürlich mit Datenschutz

Datenschutz und Verbraucherschutz im Schulterschluss: Der G20-Verbraucher-Gipfel zeigt, wie das gemeinsame Ziel einer vertrauenswürdigen digitalen Welt zusammen erreicht werden kann.

Jedes Jahr am 15. März wird am Weltverbrauchertag in zahlreichen Veranstaltungen international auf drängende Herausforderungen im Verbraucherschutz aufmerksam gemacht und auf mögliche Lösungen hingewiesen. In Deutschland wird dies kombiniert mit einem G20-Verbraucher-Gipfel in Berlin, zu dem sich Vertreterinnen und Vertreter aus 50 Ländern angemeldet haben. Ausrichter sind das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV), der internationale Dachverband von Verbraucherorganisationen Consumers International (CI) und der Verbraucherzentrale Bundesverband vzbv. Das gewählte Motto für 2017: „Aufbau einer digitalen Welt, der Verbraucher trauen können“.

Marit Hansen, Leiterin des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD), ist als Sprecherin eingeladen und berichtet von dem Gipfel:

„Selbstverständlich gehören Datenschutz und Verbraucherschutz zusammen, damit wir gemeinsam die Vertrauenswürdigkeit in der digitalen Welt verbessern. Dieser G20-Verbraucher-Gipfel ist der erste seiner Art, denn bislang stehen weder Datenschutz noch Verbraucherschutz hoch auf der Agenda bei üblichen G20-Gipfeltreffen, bei denen die zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer zusammenkommen. Dies wollen wir ändern.

Die europäische Datenschutzreform ist ein wichtiger Eckpfeiler, damit Menschenrechte – und dazu gehört auch Datenschutz – mindestens europaweit respektiert werden. Wir müssen die digitale Welt gestalten und sicherstellen, dass die Werte unserer Gesellschaft nicht untergraben werden. Eingebauter Datenschutz – eingebaut in Technik und Organisation, aber auch in Recht und Standardisierung – ist dringend notwendig. Die Standard-Konfiguration bei den Produkten und Diensten muss datenschutzfreundlich sein: Verbraucherinnen und Verbraucher sollen sich auf guten Datenschutz verlassen können, statt Risiken für ihre informationelle Selbstbestimmung ausgesetzt zu sein. Echte Datensouveränität muss mit Datenminimierung kombiniert werden.

Es ist im Sinne der europäischen Datenschutz-Grundverordnung, dass der Blick für Risiken erweitert wird. Es geht eben nicht nur um die Absicherung personenbezogener Daten, sondern auch darum, die Risiken für die Rechte und Freiheiten der Verbraucherinnen und Verbraucher einzudämmen. So müssen sich Gestalter der digitalen Welt nicht nur um Datenschutz kümmern, sondern auch um Diskriminierung von Einzelnen und gesellschaftlichen Gruppen.

Ich freue mich, dass die Empfehlungen des G20-Verbraucher-Gipfels unsere Forderungen nach einem besseren Datenschutz in der digitalen Welt klar verstärken. Mein Wunsch ist, dass der G20-Gipfel im Juli 2017 in Hamburg unter der deutschen Präsidentschaft diese Forderungen aufgreift und gemeinsam mit den Expertinnen und Experten an Lösungen arbeitet. Grundrechte und Menschenrechte dürfen bei der Digitalisierung unserer Welt nicht unter den Tisch fallen! Guter Datenschutz und guter Verbraucherschutz gehören auf die Agenda der kommenden G20-Gipfel.“

Die Empfehlungen werden über die Webseite des G20-Verbraucher-Gipfels zur Verfügung gestellt.

 

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an:

Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein
Holstenstr. 98, 24103 Kiel

Tel: 0431 988-1200, Fax: -1223

E-Mail: mail@datenschutzzentrum.de